Eine 25-jährige Ära geht zu Ende – Ralf Gimmy verkündet das Ende seiner Trainerkarriere

Am Abend verkündet Chefcoach Ralf Gimmy das Ende seiner Trainertätigkeiten zum Rundenende vor der Mannschaft: „[…] meine Alters- und Freizeitplanung ist nach meiner Philosophie und Einstellung mit der Trainertätigkeit ab Mitte 2023 nicht mehr vereinbar – ich möchte in all meinen Bereichen 100 Prozent geben und dies ist aufgrund meiner neuen Situation nicht mehr möglich“

Seit der Spielzeit 1989/90 ist der inzwischen 62-jährige an der Kirschenallee zuhause. Der A-Lizenz Inhaber führt den vom Abstieg bedrohten Verein von der Bezirksliga bis in die Herren Oberliga. Ralf als ehemals Ludwigshafener, inzwischen Mechtersheimer, kennt den Verein wie kein Anderer und trägt den Löwenanteil am fußballerischen Erfolg des TuS Mechtersheim 1914 e.V. 

Mit Ralf Gimmy feierten wir unsere erfolgreichste Saison, die Spielzeit 2021/22: Der Einzug in die Oberliga-Meisterrunde, Pokalsieg gegen den damals Drittligisten 1. FC Kaiserslautern. Und unter unseren U23 Coaches Sven Fischer und Louis Gimmy den Aufstieg der U23 in die Bezirksliga Vorderpfalz.

„Das wird ein Fest […]“, betont der erste Vorsitzende Holger Lorfing: „an seinem letzten Heimspiel wird der TuS zur großen Abschiedsparty für die beiden scheidenden Trainer Ralf Gimmy und Jannick Immel (Bericht folgt) laden.“

Hey TuS, Du bist das Gefühl! 🎶

Ein toller Rückblick: Die Gimmy Chronologie 1989 bis 2012 aus dem Jubiläumsbuch „100 Jahre TuS Mechtersheim“

1989

Die Ära Ralf Gimmy beginnt: Spielertrainer Klaus Weber, der mit der Bezirksliga-Mannschaft auf dem viertletzten Tabellenplatz landet, übergibt das Zepter an den Rheingönheimer – ein im positiven Sinne folgenschwerer Wechsel. Mechtersheim startet in eine fußballerische Erfolgsgeschichte.

Georg Morgenstern und Benno Stritzinger sind unter der Vereinsleitung von Erwin Deckert und Bernd Hoffelder mit-verantwortlich, dass Stürmer Gimmy, der frühere Aktive des VfR Mannheim, vom Verbandsligisten FV Dudenhofen als Spielertrainer nach Mechtersheim wechselt.

1990

Manche im Ort sind Jahre später der Meinung, dass Ralf Gimmy seine größte Leistung beim TuS gleich im ersten Jahr vollbracht habe: Jedenfalls präsentiert sich die Mannschaft keinesfalls als „Gurken-Truppe“ und wird Sechster in der Bezirksliga – mit 32:28 Punkten und 49: 45  Toren. Bis zum Oberliga-Aufstieg 2004 geht der TuS nie mehr auf einem schlechteren Tabellenplatz durchs Ziel.

1991

Mit Dieter Demmerle als Kapitän erreicht der TuS erneut Platz sechs in der Bezirksliga. 34:26 Punkte und 52:43 Tore sprechen für Mechtersheim. Neuzugang Thomas Lehmann erzielt fünf Tore wie Uwe Glaser und Demmerle. Harald Sprengling gelingen neun, Michael Kelchner gar zehn Einschüsse. Alle 30 Spiele bestreitet Norbert Wolff. In der Abschlusstabelle der Bezirksliga Vorderpfalz zweite Mannschaften belegt der TuS Rang sechs (36:20 Punkte, 80:36 Tore).

1992

Aller guten Dinge sind drei: Die Gimmy-Elf mit Zweikampf-Ass Peter Rohr oder Wolfgang Doser wird abermals Sechster in der Bezirksliga, diesmal mit 32:28 Punkten und 46:45 Toren. Frank Manthey bringt schöne Grüße von Phönix Schifferstadt mit und bringt es immerhin auf 20 Einsätze. Da lachen Torhüter Roland Franke und Jürgen Schwab mit 29, Harald Sprengling spielt alle 30 Partien. Die meisten Treffer erzielen Sprengling (12), Demmerle (8), Andreas Leibig (5) und Ralf Stern (4).

1993

Na also, geht doch! Der TuS klettert und wird Vierter in der Bezirksliga. Auch weil Kopfballungeheuer Jürgen Fass zehnmal ins Schwarze trifft und Frank Frömel das Leder am Fuß führt. Wolfgang Kompan macht unter Trainer Gimmy freiwillig Bergsprints. Und Klaus Stürner gibt einmal mehr den Staubsauger vor der Abwehr. Ergebnis: 36:24 Zähler und 45:35 Tore. Jürgen Seif, wie Fass, Frömel und Kompan neu dazu gestoßen, bringt es auf 14 Kanadische Punkte“ aus Toren und Vorlagen (5/4). Doch an Fass (10/9) und Sprengling (9/7) ist kein Vorbeikommen.

1994

Knapp vorbei ist auch daneben – mit nur einem Punkt Rückstand auf die beiden erstplatzierten VfL Neustadt und TuS Jockgrim belegt die erste Mannschaft des TuS den dritten Platz mit 39:21 Punkten und 58:40 Toren. Von einem sagenumwobenen zweiten Elfmeter gegen Phönix Schifferstadt am letzten Spieltag bleibt die Rede: Harald Sprengling, der insgesamt 15 Bezirksliga-Tore beisteuert, versemmelt das Ding, nachdem er zuvor vom Punkt aus getroffen hatte. Rüdiger Stern und Schlussmann Roland Franke bringen es auf 30 Einsätze. Bei Toren und Vorlagen sind neben Sprengling Levent Cakir (8/2), Jürgen Fass (8/2), Jürgen Seif (5/6) und Volker Klein (6/4) zu beachten.

1995

Mit zehn Spielern aus der Jugend, darunter Frank Kühn, Mike Lindler, Johannes Maier oder Torsten Schädler, startet der TuS in die Saison 1994/95. Ziel, gerne wieder Dritter. „Insgeheim aber dürfte es schon ein wenig mehr sein, klingt durch, wenn Vorsitzender Bernd Hoffelder, Spielsausschussvorsitzender Ewald Lutz und Trainer Ralf Gimmy über die kommende Runde sprechen“, steht in der Tagespost zu lesen. Ein „regelrechter Trainer- und Betreuerstab“ ist erwähnt, zu dem Co-Trainer Wolfgang Doser und Betreuer Hans Manthey zählen. Und auch „fertige Spieler“ wie Christian Strehl (vom FV Berghausen) gehören zur Gimmy-Elf. Am Ende wird es wieder der dritte Platz mit 38:22 Punkten und 66:46 Toren. Hinter den üblichen Verdächtigen, die Herren Fass, Klein, Sprengling und Seif, sorgen Strehl (5/10), Frank Manthey (3/7) und Jürgen Lempke (5/3) für Tore und Torvorlagen. Auch Trainer Gimmy ist wieder am Ball nach zweijähriger Zwangspause, übernimmt zwei Tore und drei Vorlagen.

1996

Christian Strehl und Neuzugang Wieland Wetzler (kam vom ASV Fußgönheim und wurde am Ballermann 6 eingekauft) sind das Nonplusultra in der Saison 1995/96, wenn die TuS-Scorerliste zur Debatte steht. Strehl schießt 17-mal (bei elf Vorlagen) ein, Wetzler zwölfmal (vier Vorlagen). Hinter Levent Cakir (8/3) taucht ein neuer Name unter den „offensiven Triebfedern“ auf: Torsten Schädler (4/2). Insgesamt geht es für den TuS auf Platz vier mit 49 Punkten und 59:48 Toren. In der Abschlusstabelle der zweiten Mannschaften der Bezirksliga landet der TuS mit 69 Punkten und 98:27 Toren ganz oben.

1997

Von Holger Beisel über Michael Gast, Hagen Groß oder Andreas Stern bis Werner Zimmel erhalten in der Bezirksliga-Saison 1996/97 sage und schreibe 28 TuS-Spieler Einsatzzeiten in der ersten Mannschaft. René Radler im Tor bringt es auf 30 Einsätze. Auch Frank Manthey spielt so oft, gefolgt von Erik Brenner (29). Alle 32 Ligaspiele absolviert nur einer: Christian Strehl. Mit 21 Toren und zwölf Torvorlagen ist Strehl das Schwungrad des TuS. Brenner (14/6) Wieland Wetzler (9/7) sowie Werner Hammelmann (7/6) folgen bei dieser Offensivstatistik. Trainer Gimmy steuert zwei Tore und sieben Vorlagen bei. Mit 57 Zählern sowie 70:51 Toren erspielt sich die Mechtersheimer Elf Platz drei hinter Meister FV Dudenhofen und Vizemeister FV Hanhofen.

In der Reserve-Runde belegt der TuS Platz zwei mit 86 Punkten und 119:33 Toren. Wolfgang Doser zeichnet hier für 13 Treffer und 23 Vorlagen verantwort-lich, Johannes Maier folgt mit 12/4.

1998

Der TuS geht mit den Neuzugängen Thomas Theel, Michael Acker, Predrag Nikic und Alexander Schwind die neue Runde an. Die neunte Saison beim TuS nimmt Gimmy zumindest offiziell zum Anlass, nicht mehr selbst die Stiefel in der ersten Mannschaft zu schnüren. René Radler ist zur Nummer eins im Tor bestimmt, Holger Lorfing die neue Nummer zwei. Zum Trainingsbeginn bekommt jeder Akteur seine individuelle Checkliste ausgehändigt. Damit weiß der einzelne, woran er persönlich zu arbeiten hat. Die akribische Arbeit zahlt sich aus: Der TuS geht als Zweiter mit 64 Punkten und 75:32 Toren durchs Bezirksliga-Ziel, nur der ASV Fußgönheim (72 Punkte) ist besser. In den Aufstiegsspielen gegen Finthen bucht der TuS noch eine Bezirksliga-Runde.

1999

Der TuS Mechtersheim wird Vizemeister in der Bezirksliga Vorderpfalz mit 70 Punkten und 81:31 Toren und wird nur vom SV Weingarten (72/97:35) über-troffen. Denn der gewann 3:1 in Dudenhofen, der TuS verlor 1:2 in Rheinzabern. In den Relegationsspielen gegen den FV Budenheim setzt sich die Elf von Trainer Ralf Gimmy am 21. Mai zu Hause mit 1:0 sowie am 24. Mai mit 3:0 in Budenheim durch – der TuS feiert den Aufstieg in die Landesliga Ost. 

Zu den Garanten des Aufstiegs zählen Thomas Theel mit 17 Ligatoren und acht Vorlagen, Christian Strehl (12/11), Michael Acker (15/4) und Tobias Man-ger (11/11). René Radler hütet in allen 32 Liga-Partien das Tor, Michael Acker steht 31-mal, Alex Schwind 30-mal seinen Mann für den TuS. Eric Brenner (23 Einsätze) trainiert wie ein Verrückter, fehlt nur bei zwei von 40 Einheiten in der Rückrunde.

2000

„Ohne namhafte Verstärkungen die Klasse halten“ steht über dem Bericht der Rheinpfalz vor der Runde des TuS als Landesliga-Aufsteiger. Die Rückkehrer Thomas Lehmann und Volker Klein bringen Gunther Rothermel aus Berghausen mit, Weindel ist aus Schwegenheim zurück und Jens Dennhard kommt aus der eigenen Jugend. Trainer Gimmy schenkt insgesamt 31 Aktiven über Spieljahr hinweg das Vertrauen. 25 und mehr Einsätze haben Holger Beisel, Dennhard, Tobias Manger, Frank Manthey, René Radler, Rothermel, Torsten Schädler, Christian Strehl und Thomas Theel. Von den 50 Toren (51 Gegentore) übernehmen Strehl 14, Theel und Manger jeweils zehn. Der TuS wird Sechster mit 42 Punkten, Meister SV Weingarten steigt mit 67 Punkten auf. 

Die 1b des TuS startet in Kreisklasse Ludwigshafen/Speyer

2001

„Auf der Schluss-Etappe platzt dem TuS der Reifen“ titelt die Speyerer Tagespost am 21. Mai 2001. An 28 von 30 Spieltagen stand die Elf von Trainer Ralf Gimmy auf Platz eins der Landesliga Ost – nur am ersten und am letzten Spieltag nicht. Im „Endspiel“ um die Meisterschaft unterliegt der TuS mit 1:2 beim TuS Neuhausen. Vor 700 Zuschauern treffen Peter Szuppin und Nahir Bisso für die Gastgeber und Thomas Theel für die Gäste. Christian Strehl, Tobias Manger, Wieland Wetzler, Jürgen Horix, Martin Albert, Predrag Nikic und Co. krönen eine klasse Saison hernach in der Relegation. Theel schießt sich vollends zum „Fußball-Gott“, übernimmt drei der vier Treffer in den Aufstiegsspielen gegen die SG Hüffelsheim (3:0 und 1:0). Der TuS ist damit Verbandsligist. Theel, der bullige Stürmer, kann indes nicht nur sehr gut Schach spielen, sondern wartet mit 19 Saisontoren und 13 Torvorlagen auf. Die Vielspieler sind Torhüter René Radler, Torsten Schädler, Donato Villecco und Theel, die bei allen Saisonspieltagen das TuS-Trikot tragen. Der Trainingsweltmeister ist Villecco mit 97 von 100 Einheiten. Das neue System mit Viererkette und Mittelfeld-Raute ist aber nicht nur dem Neuzugang der Saison 2000/01 in Fleisch und Blut übergegangen. Erstmals in Kleinaspach bereitet sich der TuS mit einem Trainingslager auf die kommende Runde vor: Einen der Saison-Höhepunkte in der Verbandsliga gibt es gleich im September. Im Freitagabend-Flutlichtspiel am 14. des Monats vor 1.000 Zuschauern siegt der TuS im Derby beim SV Weingarten. Beim 1:0-Sieg gegen den Meisterschaftsfavoriten von Ex-Profi Helmut Behr wird Christian Strehl zum rechten Verteidiger umfunktioniert. SVW-Wiesel „Speedy“ Arifi macht keinen Stich und die Gimmy-Elf gewinnt das „Rasenschach“, den Vergleich „funktionierendes Kollektiv“ gegen „hervorragende Einzelkönner“

2002

Mit Neuzugang und Goalgetter Marco Cölsch (15 Tore), der von der SG Bruchweiler dazu stößt, verfolgt der Verbandsliga-Neuling aus Mechtersheim das Ziel Klassenerhalt. Das gelingt prächtig: „Flankengott“ Martin Albert und Co. landen auf Rang fünf und haben vor dem letzten Spieltag der Saison 2001/02 (0:2-Niederlage beim VfR Grünstadt) sogar die Chance auf die Vizemeisterschaft hinter dem SV Weingarten. Mit 56 Punkten und 51:26 Toren landet der TuS beispielsweise vor Jahn Zeiskam (7.), Viktoria Herheim (10.) oder FV Speyer (12.). „Fazit: Ralf Gimmy kann stolz sein auf seine Truppe, die ab und an allerdings zu großen Leistungsschwankungen unterlag, vor allem nach Klasse-Spielen oftmals Magerkost-Vorstellungen bot. Bester Beleg: Dem 1:0 bei Meister Weingarten folgte eine Woche später ein 0:1 in Haßloch“, schreibt die Speyerer Tagespost am 17. Mai 2002 und gibt dem TuS die Schulnote 1,5 für die Saison. Die 16-Mannschaft von Thomas Lehmann wird Meister der Kreisklasse Speyer/Ludwigshafen mit 61 Punkten und 118:25 Toren.

2003

Marco Cölsch gibt den „Böller-Buben von der Kirschenallee“ und schießt den TuS Mechtersheim auf Platz vier der Verbandsliga Südwest (52 Punkte, 82:49 Tore). Cölsch steht in der besten Offensive der Liga und holt sich mit 29 Treffern die Torjägerkrone. Ein Wermutstropfen: Der TuS beklagt unglaubliches Verletzungspech, unter anderem weil Andreas Netter, René Radler, Jürgen Horix und zum Schluss Paul Weinmann mit Kreuzbandrissen passen müssen. Der TuS spielt sich ins Halbfinale des Verbandspokals und empfängt am 21. Mai 2003 die Amateure des 1. FC Kaiserslautern. Vor 1.300 Zuschauern in Mechtersheim muss sich die Elf von Trainer Ralf Gimmy dem Regionalligisten mit 0:3 geschlagen geben. Das erste Tor für den FCK in der 38. Minute erzielt Domi Kumbela. 2003 noch A-Junior spielt der Deutsch-Kongolese heute bei Eintracht Braunschweig in der Bundesliga. Der TuS darf dennoch den größten Pokal-Erfolg seiner Geschichte feiern. Eine tolle Spielzeit 2002/03 macht die 1b-Vertretung aus Mechtersheim perfekt: Thomas Lehmann wird vollends zum Erfolgstrainer und steigt mit der Verbandsliga-Reserve in die Bezirksklasse Mitte auf. Nach der Winterpause der Kreisliga Speyer kommt das Team ohne Niederlage aus, bucht insgesamt 62 Punkte bei 91:35 Toren – unter anderem Dank Thomas Theel, Gunther Rothermel oder dem aufstrebenden Jungspund aus dem Verbandsliga-Kader, Christopher Hock.

2004

„Mechtersheim am Rheine“ – am Ende der Saison 2003/04 gibt es nur eine Hymne. Der TuS legt eine Sahne-Runde hin, verliert nur zweimal und sichert sich mit elf Punkten Vorsprung die Meisterschaft in der Verbandsliga Südwest. Der dritte Aufstieg unter Trainer Ralf Gimmy gelingt endlich mit dem Titel. Mit Neuzugang Eduard Fahrad schaffen Kapitän Torsten Schädler, Christian Strehl, Martin Albert, Jürgen Horix, Christopher Hock, Adam Kartsch, Kaan Alkaya, Jens Dennhard, Waldemar Arnold, Marco Cölsch und Co. 66 Punkte auf die Seite. 83:28 Tore zeugen von der mit Abstand besten Offensive. Trainer Gimmy hat zwar zwischendurch das „Oberliga-Gelabere“ satt (zum Beispiel nach der 1:5-Niederlage beim TuS Neuhausen mit Marcel Ziemer, später Profi unter anderem beim 1. FC Kaiserslautern), doch an der Feierlaune nach Rundenschluss tut das keinen Abbruch. „Oberliga – wir kommen“ schreibt Vorsitzender Toni Pfadt im TuS-Baller zur Partie gegen die Bundesliga-Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern am 16. Juli. Die Gäste um Trainer Kurt Jara gewinnen mit 9:1. Die 3.650 Zuschauer sehen fünf Treffer von Halil Altintop, zwei von Marco Amanatidis sowie jeweils einen von Marco Engelhardt und Mihael Mikic. Für den TuS trifft Neuzugang Christian Herzog. 48 Punkte sichert sich die 1b-Mannschaft des TuS, kommt auf Rang sechs zu einer Tor-bilanz von 63:54.

2005

Mit Co-Trainer Andreas Holdermann und den weiteren Neuen Jens Leithmann, Toni Molina, Andreas Brill, Martin Schlegel und Boris Knoch startet der TuS ins Abenteuer Oberliga. Der TuS bricht in die Phalanx der Traditionsklubs im Südwesten ein. FC 08 Homburg, VfR Wormatia Worms, Borussia Neunkirchen, FK Pirmasens und die Amateure des 1. FC Kaiserslautern und des 1. FC Saarbrücken sind die Gegner. Außerdem stehen die Derbys gegen den SC Hauen-stein und den SV Weingarten an. Der TuS gewinnt zu Hause gegen Weingarten vor 800 Zuschauern mit 2:0 (Tore Marco Cölsch und Martin Albert), unterliegt in Weingarten mit 1:3 (Tor Patrick Fischer). Die Saison 2004/05, die fulminant mit einem 3:3 gegen den FK Pirmasens (Tore Eduard Fahrad, Cölsch, Jürgen Horix) vor 900 Zuschauern beginnt, verläuft auf des Messers Schnei-de: Nach dem 1:1 gegen Hauenstein (31. Spieltag) und dem 0:2 gegen den 1. FC Kaiserslautern II (Nachholspiel vom 25. Spiel-tag) steht der TuS noch auf einem Abstiegs-platz. Es folgen Siege in Homburg (2:1, Tore Andreas Brill und Christopher Hock), gegen Bingen (2:0, Tore Marco Cölsch und Hock) und in Idar-Oberstein (6:1, Tore Cölsch viermal, Kaan Alkaya, Patrick Fischer) die Gimmy-Elf hält die Klasse auf Platz 13 mit 38 Punkten und 46:70 Toren. Für die 16-Mannschaft des TuS steht Platz 4 in der Bezirksklasse Mitte mit 51 Punkten und 51:38 Toren zu Buche.

2006

„Die Mannschaft imponiert mir: Sie macht mit weniger Mitteln das Optimale“, sagt Robert Jung, Trainer des FK Pirmasens, über die Gastgeber des TuS Mechtersheim vor der Oberliga-Partie am Sonntag, 27. November 2005. Die Elf von der Kirschenallee gewinnt mit 1:0, Marco Cölsch markiert sein 8. Saisontor in der 78. Minute. Es ist bis heute der einzige Sieg des TuS gegen „die Klub“ (bei zwei Unentschieden und 14 Niederlagen). Für den TuS spielen Kai-Nelson Dreisßigacker, Eduard Fahrad, Torsten Hartung, Sven Hörnschemeyer (46. Andreas Brill), Kaan Alkaya (81. Markus Käufer), Christian Burgstahler, Patrick Fischer, Torsten Schädler, Sascha Weingärtner (74. Adam Kartsch), Mohamed AI-Mouctar und Cölsch. Am Ende sichert sich der FKP die Meisterschaft vor Homburg und Mainz 05 Il. Der TuS steht in der Saison 2005/06 nie schlechter als auf Platz 14, geht auf Rang 13 mit 38 Punkten und 43:48 Toren durchs Ziel. Vor der Runde steht der SV Weingarten (Insolvenzantrag) als erster Absteiger fest, Christopher Hock wechselt zum Karlsruher SC. Die zweite Vertretung des TuS kommt mit 38 Punkten und 54:41 Toren auf Rang 8 der Bezirksklasse Mitte.

2007

Nach der WM im eigenen Land plant Oberliga-Trainer Ralf Gimmy an der „Flexibilität im System“ zu arbeiten. Zur Spielzeit 2006/07 nähren die Neuzugänge Florian Hornig, Sebastian Heß, Michael Hauk, Christoph Bauer, Thorsten Krämer und Simon Schulze-Sutthoff Hoffnungen. Sie werden nicht erfüllt: Ein einziges Tor hält den TuS in der Oberliga – der FSV Salmrohr muss stattdessen in den saueren Apfel beißen. Nerven zerreißend ist das Fernduell am letzten Spieltag: Salmrohr spielt zu Hause Wirges an die Wand, der TuS wehrt sich als krasser Außenseiter beim „Vize“ FSV Mainz 05 II. Als Roman Neustädter (heute FC Schalke 04) das 2:1 (77.) für die Heimelf im Bruchmit den Worten: „Er hat gezeigt, wo sein Herz schlägt!“ Einer der Höhepunkte ist der Vergleich mit dem späteren Meister FSV Oggersheim, auch wenn der TuS mit 03 verliert – 1.040 Zuschauer an der Kirschenallee wollen den Favoriten aus der Chemiestadt mit Marco Lapidakis sehen. Die zweite Mannschaft des TuS lässt 46 Zähler und 61.51 Tore für sich sprechen, was Platz 7 in der Bezirksklasse Mitte bedeutet.

2008

Vor der Oberliga-Runde 2007/08 heißt es Abschied nehmen: Torsten Schädler geht als Spielertrainer zum TuS Schaidt, Martin Albert wird Co-Trainer der zweiten Mannschaft, Andreas Bödger wechselt zum TuS Altrip. Die Neuen an der Kirschenallee heißen Christoph Gadinger, Steffen Litzel, Christoph Kaczmarek, Mehmet Ekren, Steffen Zoller, Klaus Lehn, Marco Krucker, Steffen Glotz, Timo Reither und Michael Vongerichten. Im Winter kommen Christoph Ascherl sowie Max Rihm hinzu. Am 7. September 2007 tritt der TuS im Ludwigsparkstadion vor 5000 Zuschauern an. Der dort beheimatete 1. FC Saarbrücken ist tief gesunken. Die Saarländer, natürlich Fa-vorit, siegen mit 3:0. Den Doppelschlag zum 2:0 und 3:0 (71. und 72.) übernimmt Mike Frantz, der zum Saisonbeginn 2009/10 sein Bundesliga-Debüt für den 1. FC Nürnberg feiert. 1. FSV Mainz 05 II, 1. FC Kaiserslautern II. Wormatia Worms, Eintracht Trier, 1. FC Saarbrücken, Borussia Neunkirchen, FC 08 Homburg – das sind am Schluss die ersten sieben Mannschaften der Oberliga-Tabelle. Da muss sich das Team des TuS als 14. mit 37 Punkten und 53:76 Toren nicht schämen. Unvergessen ist der 6:5 (1:2)-Erfolg der Gimmy-Elf bei Wormatia Worms unter Ex-Profi Bernhard Trares. Am 8. März 2008 scheint die Partie vor 1300 Zuschauern nach dem 3:1 (49.) durch Beniamin Kessel (Bundesliga-Debüt am 31. August 2013 für Eintracht Braun-schweig) ihren erwartbaren Gang zugunsten des Tabellenzweiten zu nehmen. Doch nach Toren von Ascherl (30.), Andreas Brill (55., Foulelfmeter), Rihm (60. und 78.), Matthias Lang (65., Eigentor) und Ekren (70.) ist einmal mehr verdeutlicht, wie verrückt der Fußball sein kann. Der TuS Mechtersheim fliegt aus dem „kicker“. Nach Einführung der Dritten Liga ist im Fachmagazin kein Platz mehr für Textnachrichten aus der nun nur noch fünfthöchsten Oberliga. Der TuS Mechtersheim II sichert sich in der Bezirksklasse Mitte Platz fünf mit 46 Punkten und 80:69 Toren. 

2009

Was ist nur mit dem TuS los? Die Männer von Trainer Ralf Gimmy legen los wie die Feuerwehr und starten mit fünf Siegen. Sieben Spieltage lang steht Mechtersheim auf Platz eins. Erst am 10. Spieltag muss der TuS die erste Niederlage hinnehmen. Der TuS knackt im Spieliahr 2008/09 erstmals in der Oberliga die 40-Punkte-Marke und geht als 10. mit 46 Zählern und 43:56 Toren über die Ziellinie. Jens Leithmann hat den TuS Richtung Regionalliga (FSV Oggersheim) verlassen, Florian Hornig war schon im Winter davor gen 1. FC Saarbrücken entschwunden. Dafür sind nun Konstantin Stengel, Denis Schuler, Kevin Sigl, Marcel Höhn, Marius Chirieac und Andreas Schmitt für den TuS am Ball. Obwohl 550 vorwiegend aus dem Saarland angereiste Fußball-Fans den 2:1-Sieg des TuS gegen den bereits als Meister feststehenden 1. FC Saarbrücken am letzten Spieltag an der Kirschenallee sehen, muss Gimmy sagen: „In Mechtersheim ist Oberliga Alltag geworden. Ich bin von ganz Römerberg enttäuscht. Das mangelnde Interesse hat auch die Mannschaft registriert. Zu 45 Minuten Arbeit im Oberliga-Trikot kam Martin Albert gegen Saarbrücken nochmals – als Bonbon für eine schwierige Saison als Trainer der Bezirksklasse-Mannschaft. Die TuS-Reserve erreicht Rang 9 mit 39 Punkten und 73:71 Toren. 

2010

In 20 Jahren beim TuS erlebt Trainer Ralf Gimmy zur Saison 2009/10 eine Bewegung im Kader wie niemals zuvor: Zwölf neue Spieler sind zu begrüßen, nur zehn Aktive bleiben. Der Altersdurchschnitt sinkt von 22,4 auf 21,1 Jahre. Steffen Litzel und Christian Burgstahler schließen sich dem SC Hauenstein an. Das Ziel heißt einzig und allein Klassenerhalt. Allerdings: „Das fußballerische Potenzial ist so gut wie noch nie“, sagt Gimmy in der Vorschau zur Runde in der Rheinpfalz. Da wären die Korte-Zwillinge zu nennen, Raffael und Gianluca, die heute beim 1. FC Saarbrücken respektive Eintracht Braunschweig als Profis ihre Gegenspieler narren. Weitere neue Gesichter gehören Marcel Milenkovic, Christian Heil, Steffen Burkhard, Timo Eisermann, Marc Gronbach oder Kai Müller. Wie es für eine junge Truppe wenig verwunderlich ist, durchläuft der TuS Höhen und Tiefen und ist im Verlauf der Spielzeit auf Platz 17 ebenso wie auf Rang fünf zu finden. Dabei sitzt der Schlussspurt: 19 Zähler in sieben Begegnungen – der TuS wird Sechster mit 49 Punkten und 55:50 Toren. Ein echter Mechtersheimer macht besonders auf sich aufmerksam: Kevin Sigl. 19 Jahre jung markiert der Mittelfeldspieler 20 Tore, nur Davit Bakhtadze (SF Köllerbach) übertrifft ihn. TuS-intern folgen die Korte-Zwillinge mit 14 Einschüssen (Gianluca 8, Raffael 6). Die Spielzeit 2009/10 schließt die zweite Mannschaft des TuS auf Platz 12 mit 38 Punkten und 64:77 Toren ab.

2011

Erneut dreht sich das Wechsel-Karussell mächtig, da sich die Abgänge des TuS vor Beginn der Spielzeit 2010/11 fast auf eine komplette Elf summieren. Marcel Höhn und Christian Stamer gehen nach Hauenstein, Denis Schuler und Kai Müller zur Arminia in Ludwigshafen. Andreas Brill schließt sich dem Ludwigshafener SC an, um nur noch ein weiteres Beispiel zu nennen. Zu den Zugängen zählen Andreas Kuhn, Sven Fischer oder Dennis Jolic. Unter der Ägide von Sportdirektor Dieter Demmerle „fliegt“ Ex-Regionalliga-Mann Marco Lapidakis dem TuS zu und kommt im Oktober 2010 zu seinem ersten Einsatz für Mechtersheim. Hacke, Spitze, eins, zwei, drei – „die dreisten Drei des TuS“, Kevin Sigl (15 Tore), Gianluca und Raffael Korte (jeweils 13), sind Virtuosen in kurzen Hosen und übernehmen sage und schreibe 41 Mechtersheimer Treffer. Mit 62:52 Toren und 53 Punkten geht die Gimmy-Elf erneut „einstellig“ durchs Ziel und wird Achter. Die beste Punktausbeute auf erreichtem Niveau bisher ist auch der Tatsache geschuldet, dass die Oberliga mit 19 Mannschaften an den Start geht, also 36 Ligapartien zu absolvieren sind. Der TuS ist die einzige Mannschaft, die Meister und Regionalliga-Aufsteiger Idar-Oberstein zwei Niederlagen zufügt. Wäre allein die Rückrunden-Tabelle das Maß der Dinge, hätte der TuS über Rang drei jubiliert. Die Korte-Zwillinge stehen für blindes Verständnis und so manches Kabinettstückchen vom doppelten Übersteiger bis zum Okocha Trick. Eine bereits tot geglaubte Spezies – der Straßenfußballer – küssen die beiden Schifferstadter wach und sorgen regelmäßig für Spaß unter den Zuschauern an der Kirschenallee. Das bleibt den Spähern des Zweitligisten Eintracht Braunschweig mit dem Haßlocher Torsten Lieberknecht als Trainer nicht verborgen. Raffa und Gianni wechseln und feiern alsbald ihr Profidebüt. Auch Kevin Sigl ist nicht zu hal-ten. Er schließt sich dem 1. FC Kaiserslautern Il an. In der Bezirksklasse Mitte bedeuten 44 Punkte bei 57:70 Toren Platz sieben für den TuS Mechtersheim II. Markus Hajok, Schützling von Trainer Steffen Ott, gelingen 15 Einschüsse. 

2012

In der Runde der Jahre 2011/2012 bietet die Oberliga dem TuS zwei Derbys mehr: Arminia Ludwigshafen ist neu in der Spielklasse und mit dem einen oder anderen ehemaligen TuS-Spieler gesegnet. Auch Steffen Burkhard zieht es zur Arminia. Doch die Zeiten, in denen Oberliga-Derbys für vierstellige Zuschauerzahlen sorgen, sind vorbei. In Ludwigshafen und an der Kirschenallee versammeln sich jeweils rund 500 Fußball-Fans. In Ludwigshafen unterliegt der TuS mit 1:3, zu Hause mit 0:2. Das können auch die Neuzugänge Rami Zein, Volker Lösch, Jan Michael Drese, Milot Berisha, Eric Biedenbach, Maurizio De Vico oder Sanel Catovic nicht verhindern. Es ist zur guten Tradition beim TuS geworden, dass um Weihnachten herum der Handschlag für ein weiteres Jahr von Verein und Trainer gesucht wird. Noch vor den Feiertagen steht fest: Ralf Gimmy hört zum Ende der Saison auf – nach 23 Jahren. Das TuS-Team, das auf Rang 16 überwintert, gibt wie sein Trainer nochmals Gas und spielt einmal mehr eine bessere zweite Halbserie (Platz 4 der Rückrunden-Tabelle). Außerdem kehrt Kevin Sigl in der Winterpause zum TuS zurück. Das reicht für Rang elf mit 45 Punkten und 37:42 Toren. Beste Schützen sind Berisha (9 Tore) sowie Sigl, Florian Hornig und Niko Pavic (jeweils 5). Mit 49 Punkten und 73:54 Toren sichert sich die zweite Mechtersheimer Mannschaft Tabellenrang sechs in der Bezirksklasse Mitte. In der Elf von Trainer Steffen Ott sticht Fouad Allouch mit 15 Treffern heraus. Seit Saison 12/13 spielen als Stammspieler in der Oberliga „3 waschechte Mechtersheimer“: Hock, Sigl und Sprengling.